Die "unsaubere" Katze

15. Oktober 2016
Immer wieder kommt ein besorgter Katzenbesitzer in meine Sprechstunde, weil sein Büsi unsauber sei. Es nässt aufs Sofa, neben die Katzenkiste oder gar auf seine mitgebrachten Einkaufstüten, von neuen Schuhen ganz zu schweigen.

 Es betrifft vor allem Katzen ohne Auslauf, hauptsächlich in Mehrkatzenhaushalten. Natürlich ärgert man sich darüber und wirft der Katze nicht selten Böswilligkeit vor, vor allem wenn man sogar gerade zwei grosse Kisten nebeneinander gestellt hat.

Grundsätzlich gilt bei Hauskatzen: die Anzahl der Kisten sollte der Anzahl der Katzen + 1 entsprechen. Dabei gilt: zwei Kisten nebeneinander gelten wie eine. Die Einstreu ist wichtig (oh ja, es gibt Vorlieben), die Platzierung (Sackgassen nicht gerne frequentiert) und die Konstruktion (offen oder gedeckt) - all das hat einen Einfluss auf die "Sauberkeit" der Katze.

Zusätzlich gilt: je unsicherer eine Katze ist, umso mehr neigt sie zum Markieren, weil sie sich von ihrem Geruch umgeben sicherer fühlt. Darum wird jeder neue Gegenstand sofort markiert. Bei dieser Ursache kann dem Büsi (und indirekt dem Besitzer) mit speziellen Wohlfühlhormonen (Pheromonen) geholfen werden.

Als letztes gilt: es kann durchaus eine organische Ursache für Unsauberkeit geben: Blasenentzündung, Griess- oder Steinbildung beispielsweise. Das Büsi macht den Besitzer auf sein Leiden aufmerksam, indem es mit Belieben auf sein Bett uriniert. Darum sollte man bei unsicherer Ursache lieber den Gang zum Tierarzt einschlagen.

Graziana Kamber


zurück zur Startseite