Schönes Geschenk

12. Mai 2016
Es war einmal ein kleines Mädchen im Zürcher Oberland, das sich einen echten Hasen zum Geburtstag wünschte. Pünktlich zum Fest gab es ein tierisches Geschenk - und das in zweifacher Ausführung, denn Zwergkaninchen dürfen nicht alleine gehalten werden. Das Mädchen freute sich sehr.

Umso grösser war die Freude, als eines Tages plötzlich sieben Hasenbabys den Käfig im Kinderzimmer bereicherten. Nicht nur das Mädchen, auch die Eltern staunten nicht schlecht, vor Allem, da der Verkäufer aus dem Zooladen ausdrücklich zwei Weibchen verkauft hat. Als sich die erste Begeisterung gelegt hat, gings zur Tierärztin. Ich klärte die Besitzer auf und kastrierte im Eiltempo den Hasenvater. Die Jungen liess ich mit acht Wochen zu mir in die Praxis bringen zwecks Kastration der Jungmännchen.

Natürlich warnte ich, dass auch der kastrierte Hasenbock noch mindestens zwei Wochen lang nach der Kastration fruchtbar sei. Zu spät! Bereits lag der nächste Wurf im Nest, und wieder waren alle ausser sich vor Freude, ob der nächsten Siebnerschar! auch diese vermehrten sich schneller, als die Besitzer dachten - einen Monat später hüpften bereits 23 Hasen im Kinderzimmer herum. Und es sollten noch mehr kommen - die Familie brachte es auf stolze 57 Zwergkaninchen. Bis die Familie eines Tages Ordnung schaffte. Mit viel Aufwand wurden die Tierchen bei Freunden und Verwandten verteilt, sodass schliesslich alle Ersatzfamilien gefunden haben und die Familie ihr Hasenpärchen geniessen konnte - ohne ungeplanten Nachwuchs.

Graziana Kamber


zurück zur Startseite