Gute Vorsätze reichen nicht immer

31. Dezember 2016
Es gibt Komplikationen, die sollte es nicht geben. Sie können entweder einen tierärztlichen Eingriff vergebens machen oder neues Unheil anrichten.

Sie geschehen trotz Aufklärung und Anweisungen zur Nachbehandlung, wie folgende zwei Beispiele zeigen. Eines Tages kam ein sehr lebhafter Hund, gerade von einer Biene gestochen mit einer starken allergischen Reaktion in die Praxis. Sein Gesicht war stark angeschwollen, und durch eine Schwellung der oberen Atemwege konnte er kaum mehr atmen. Ich habe sofort mit einer hohen Kortisondosis (putscht auf) die allergische Reaktion behandelt. Der Hund, der schon im normalen Zustand sowieso zur Hyperaktivität neigte, war nach dieser Behandlung so aufgedreht, dass er zu Hause unverhofft einen der Mitbewohner, nämlich ein Meerschweinchen, anfiel und zu verschlingen versuchte ...

Oder eine Bauernhofkatze mit einem komplizierten Beinbruch, deren Besitzerin, eine Bäuerin, ihren Mann endlich überreden konnte, das Tier operieren zu lassen. Nach der Operation konnte Frau die Katze nach Hause nehmen - unter der Auflage, die Katze mindestens vier bis sechs Wochen lang in einem Zimmer eingesperrt zu halten. Einen kurzen Augenblick passte die Bäuerin nicht auf und machte das Fenster auf. Die Katze, des Eingesperrtseins satt, wagte einen Sprung aus dem Fenster in die Freiheit - das Zimmer befand sich aber im zweiten Stock! Die ganze Arbeit (und das viele Geld dafür) war umsonst, das Bein war wieder gebrochen ...

Graziana Kamber


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