Lächelnde Hunde

8. April 2016
Es gibt so viele Hunderassen mit vielen verschiedenen Rassemerkmalen. Sie erfreuen uns mit ihrer äusseren und inneren Schönheit und besonderen Fähigkeiten. Manchmal erschrecken sie uns aber auch mit ihren angezüchteten Benachteiligungen.

Eine Veränderung, die die Zucht verschiedener Hunderassen hervorbrachte und die mehr Beachtung verdient, weil sie nicht von harmloser Art ist, ist die Körpersprache und Mimik. Beide sind enorm wichtig für Verständigung sowohl zwischen Artgenossen als auch zwischen Mensch und Hund. Die Mimik unserer Haushunderassen ist weitgehend reduziert. So sind von den 64 Mimik-Ausdrücken beim Wolf nur noch 40 beim Husky und gerade mal 14 beim Deutschen Schäferhund geblieben. Hunde, die zu mir in die Praxis kommen, weil sie von einem Artgenossen gebissen wurden, sind es oft aufgrund von missverstandener Mimik - nicht nur schlechte Sozialisierung oder falsche Erziehung sind die Ursache. Manchmal passiert es, weil die Hunde sich nicht mehr verstehen, "lesen" können.

Ein Mops kann gar nicht mehr Runzeln machen, er hat sie immer im Gesicht, ein Rottweiler kann nicht warnen, bevor er zubeisst: Er hat eine extrem arme Mimik.

Schade eigentlich, dass so wenige Hunde zum Lächeln fähig sind. Denn es gibt kaum etwas Herzerwärmenderes als ein freudestrahlend in die Praxis einmarschierender, mich lachend begrüssender Patient! Und das trotz der nicht immer nur angenehmnen vorausgegangenen Behandlungen ...

Graziana Kamber


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